Gartengestaltung ist meine absolute Leidenschaft. Seit meinem 19. Lebensjahr gärtnere ich und gestalte Land.
30 Jahre Gartenerfahrung haben mich vieles gelehrt.
Wieder habe ich nun ein besonders für mich spannendes Gartenthema entdeckt. Die Wege und Pfade durch Gärten.
Wobei ich wahrlich bekenne, jede Erkenntnis im äußeren Garten ist eine ERkenntnis im inneren Seelengarten.
Im Mühlengarten waren noch so einige Teile des Grundstückes unerschlossen. Und das war auch gut so, da es Zeit braucht. Im Permakulturdesign betrachtet man zuerst einmal über lange Zeit die Verhältnisse von Boden, Licht, Wetter, natürlichen Gegebenheiten bis man dann eingreift und achtsam zu gestalten beginnt.
Ein Eck im Mühlengarten fühlte sich besonders dunkel und absolut nicht einladend an. Ich konnte es aushalten und für einige Zeit dies auch so für gut belassen und wartete.
Dann kam vor kurzem ein Traum. In diesem Traum begegnete ich der Vergänglichkeit, auch meiner eigenen. Dieser Traum führte mich dann in meinem Garten zu diesem besagten Gartenteil und siehe da ... es zeigten sich plötzlich ein genialer Sitzplatz und Wege und Pfade. Als ob sie schon immer dagewesen wären. Durch die hohe wilde Wiese mähte ich einige Wege. Entlangdes Waldrandes zeigte sich ein Moosweg, aus Schwemmholz, Rostigen altem Zeugs und verschiedensten Materialien baute sich ein Weg der Vergänglichkeit mit einem Wächter am Wacholderstrauch. Eine Teilnehmerin des Gartenkurses erkannte sofort, dass dies ein Ahnenweg ist. Ja, man fühlt was ein Weg im Garten zeigen oder sagen will. Es ist so ein geniales Gefühl auf diesem Weg der Vergänglichkeit zu wandeln und dann den Hügel hinauf zum kleinen Ansitz mit Blick auf den gesamten Mühlengarten zu wandern und dort Platz zu nehmen. einige Teilnehmerinnen fühlten sich richtig wohl an diesem neuen Platz. Er strahl enorm viel Ruhe aus.
Gartengestaltung ist wahrlich ein Erlebnis und ich bin nun selbst völlig geflasht wie schnell sich Neues, und das noch relativ einfach in der Umsetzung alleine durch einige Pfade und Wege und schlichte Gestaltungselemente bilden kann. Wieviel beim Umsetzen auch an eigener Geschichte gesehen werden kann und gleichzeitig in Heilung geht und welch Geschenk es ist mit der Natur und einem Garten als Medizin dienen zu können.
Ich machte mir natürlich Gedanken wie ich die Wege nun gut etabliere. Ich könnte dauernd mähen, oder auch mulchen oder pflastern ... letztendlich kam dann die Eingebung:
Ich muss die Wege gehen und nicht mähen!
Der Weg der Vergänglichkeit - Ein Ahnenweg - Ahnen des Seelenweges - spirituelle Ahnen - Das Hochwasser hat letztens viel Baumaterial angeschwemmt. Ich habe die angechwemmten Baumstämme gleich zu Hügelbeeten verarbeitet. Das Heu wurde 80 cm aufgeschlichtet und so bildet sich neuer Humus in Kombination mit Laub und Ästen. Gestern brachte ich darauf noch Inkarnatkleesamen aus. Mal sehen wie sich diese Hügelbeete, Farnhügel entwickeln und welche sie Geschichten noch preisgeben.
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Und genau das mache ich jetzt täglich. Ich gehe alle neu entstandenen Wege ab und mache einen Spaziergang durch meinen Garten. Es gleicht der Herzroutine in der Wildnispädagogik. Es ist kein Sitzplatz, es ist sozusagen die bewegte Herzroutine. Täglich denselben WEg abschreiten und so ausgetretene Pfade erschaffen.
Ja, Wege muss man gehen. Wie im Leben.
Oft liegen viele Wege vor uns, zur Auswahl und manche wachsen zu, verschwinden, verblassen, vergessen wir.
Das Gehen der Wege eröffnet erst die Geschichten am Wegesrand.
Und so freue ich mich, dass ich gestern bereits mit den ersten Menschen diese neue Wege gehen durfte und so die Pfade sich bilden.
Jetzt baue ich weiter auf und nächstes Jahr werden die Wege dann schon gut eingegangen sein.
Die Wege führen vorbei an roten Gartenecken, durch blaue Gartenzimmer, an gelben Sonnenplätzen und altrosa verwunschenen Hortensien-Rosenlauben. Minzwege, Barfusspfade und Mooswege.
Ein goldener Herbst wird noch viele Blätter abwerfen und damit werde ich die Wege und Pfade ausstreuen um wieder drauf zu gehen. Barfuss.
Inspiration für Deinen Garten:
Gehe in Deinen Garten und versuche einen neuen Weg zu finden. Was zeigt sich? Ist ein alter Weg bereits verschwunden? Will er wieder freigelegt werden?
Auf unserem Lebensweg sammeln wir "Wegwissen"!
In diesem Sinne wünsche ich Dir gutes WEGE finden und Pfade austreten!
Herzlichst deine Monika
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