Die Bauchspeicheldrüse - Das Organ der Selbstliebe
- Monika Rosenstatter
- vor 6 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
Es ist Ende Mai und noch sind die Tannenwipferl hellgrün. Die Tanne schenkt die Wipferl für die heilsame Tannencreme nach Hildegard von Bingen.
Wer sie schon mal gekocht hat, weiß wie wunderbar diese Salbe wirkt und die Bauchspeicheldrüse pflegt.
Irgendwie sollte es zum maientlichen Ritual werden, diese Salbe mit der "Maikuhbutter" wie Hildegard im Rezept beschreibt, zu kochen.
Das ist eines meiner persönlichen Lieblingsmittel. Vornehmlich ist sie ein ausgezeichnetes Bauchspeicheldrüsenmittel. Man salbt sich damit diese Bauchgegend. Diese Salbe, sie wird im Originalrezept mit Maikuhbutter gekocht, ist einfach ein Mittel um sich ganz der Fülle der ausatmenden Erde nun hinzugeben. Vorgestern noch habe ich Tannenwipferl gesammelt, und dann kam noch Salbei dazu und Quellwasser und schon brodelte der Topf.
Hildegard v. Bingen war eine Schamanin, eine Druidin ihrer Zeit. Alleine schon auf die Idee zu kommen, die Maienqualität, diese Fülle, in die Salbe einzurühren, ist genial. Die Fülle genießen können, schätzen und achten. Alles schöne Bauchspeicheldrüsenthemen.
Der Mai neigt sich dem Ende zu. Wer jetzt keine frische Maikuhbutter hat, der nehme gutes Bioghee. Diese Zubereitung ist auch absolut schätzenswert, da Ghee sehr tief eindringt und die Kräfte von Tanne und Salbei gut einschleust.
Die Tannenwipferl waren gestern so duftend. Ganz anders, als wenn ich sie zu Samhain pflücke. Ein Maienduft. Die Tanne ist ein weicher Baum, ein Baum der Familien, ein Baum der Weite und des guten Zusammenseins. Dieses satte dunkelgrün ist Nahrung auf tiefster Ebene der Seele und führt uns an die Grenzen der Wahrnehmung. Und der Salbei wächst heuer noch in den Himmel hinauf, wenn er so weiterwächst. Salbei wärmt, reinigt, klärt, befeuert und löst alte Schleime.
Da fällt mir gerade das Gedicht ein, das ich zum Salbei vor einigen Jahren geschrieben hab:
Salbei heile
Salbei kläre
Salbei tröste
Salbei nähre
Salbei sei mein großer Segen
Ich will dich in meinem Garten pflegen
Steck täglich ein Blättelein in meinen Mund
Damit ich bleibe lang gesund.
Monika Rosenstatter
Ja, dann wollen wir den Mai ausklingen lassen. Und so wie jeder Ton verklingt und doch unendlich ist, wenn man singt, lassen wir los und gehen mit großen Schritten in die Qualität der Sommersonnwendzeit. Das Jahresrad dreht sich weiter und schneller und schneller.

Schnell husche noch in den Wald zur guten alten Tanne und frag sie um einige Wipferl. Möge gute Salbe daraus gekocht werden. Mit der Salbe werden übrigens auch die Schläfen geschmiert, wenn man gerne mal Kopfschmerzen hat. Sie unterstützt die Magentätigkeit, wenn man üble Magensäfte hat und wie schon erwähnt eine schwache Bauchspeicheldrüse, und reguliert auf sanfte Weise den Blutdruck, weil ja alle Organe zusammenwirken. Und sie schützt bekanntlich vor übler Nachrede und vor Luftgeistern.
Tanne und Salbei sind ein mächtiges Paar.
Zusätzlich mach Dich auf den Weg und suche den Hirschzungenfarn - auch er ist ein probates Stärkungsmittel für die Bauchspeicheldrüse. Ebenso die Bittermelone. Dazu dann aber mehr in den Kamingesprächen im Herbst in der alten Mühle. Mag. Alois Krautgartner und ich widmen uns anm 11. September um 19:00 Uhr dem Thema Bauchspeicheldrüse.
Näheres dazu in den Workshops.
Herzlichst Eure Monika
Tannencreme nach Hildegard V. Bingen
50 g Frühlingstannennadeln, - rinde und –holz
25 g Salbeiblätter
100 g Maikuhbutter (Maighee= Butterschmalz)
250 ml QuellWasser
20 g Bienenwachs
Tannennadeln, -holz und –rinde mit Salbeiblättern klein schneiden und in Wasser zu Brei kochen mit dem Ghee unter Rühren über viele Stunden leicht köcheln lassen. Ich lass es so lange köcheln, bis das ganze Wasser verkocht ist. Der Salbei und die Nadeln sollen richtig ausgekocht sein. Dann filtere ich es ab und gebe, wenn ich es fester haben will, Bienenwachs dazu. Nach dem Originalrezept ist dies nicht erforderlich.
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