Noch sind wir mitten im Jänner. Frost, manchmal einige Schneeflocken, Wind - alles was zum Jänner dazugehört. Es ist diese unendlich tiefe Atempause die man im Jänner fühlen kann, selbst machen kann. Das Dämmerlicht verändert seine Intensität und in diesem Dämmerlicht ziehen mich die Birken an. Sie wachsen mit ihren weißen Stämmen heraus aus dem Winter hinein in die Lichtmesszeit. Ja, sie rufen förmlich und täglich sitzen ich momentan unter den Birken und lausche ihren Liedern, ihren Botschaften, wenn sie mit dem Abendlicht verschmelzen.
Das ist Jänner für mich. Oftmals einfach dasitzen und sein. Mit jedem Atemzug mich selber mehr und spüren, im neuen Jahr ankommen und doch diese kleine, zarte Kraft der Lichtmessgöttin zu spüren. Diese Birken unter denen ich in der Mühle sitze sind um die 50 Jahre alt und haben viel gesehen und gehört. Bäume sind stille Begleiter des Menschen. Ich freunde mich grad mit den drei weißen Birken an. Was brauchen sie, damit es ihnen gut geht? Sie sahen etwas mitgenommen aus. Irgendwas war faul. Im wahrsten Sinn des Wortes. Das abgestandene, aufgestaute Wasser. Das machte ihnen zu schaffen.
Ihre Füße standen in Staunässe und so haben wir nun begonnen kleine Bächlein zu graben und siehe da... eine Quelle nach der anderen blubbert hoch und die Bächlein fließen von Tag zu Tag mehr. Es ist so zauberhaft dem Wasser einen Lauf zu geben. Als das Bächlein gegraben war, spürte ich richtig wie die Birken förmlich aufatmeten. Und ich selbst lernte viel allein durch dieses Beobachten. Gib dem Wasser eine Lauf. Und wie es rinnt. Das kleine Bacherl wurde innerhalb weniger Stunden ganz klar und irgendwie sehe ich nun schon viele Schlüsselblumen am Bächlein wachsen. Ja... da Mühle hat einen neuen Bachlauf bekommen und sogar der alte Mühlenbach , er wurde irgendwie verschüttet durch Laub und ist zugewachsen. Auch er wird gerade freigelegt und mündet dann in das neue kleine Bächlein das sich um die Birken rankt. Wasser und Gefühle sind ein Paar. Gib den Gefühlen einen Lauf und alles beginnt zu fließen, wird klar.
Ich kann gar nicht beschreiben wie wunderbar sich der Platz nun schon gestaltet unter den Birken. Ich sitze immer da und bin ganz fasziniert von dem Bächlein. Einfach so rinnt da ein Bach aus Mutter Erde heraus und gluckst ganz ganz leise vor sich hin. Drei Quellsteine, richtig groß zum Draufsetzen kamen auch zum Vorschein. Wenn ich dasitze dann tanzt sie. Diese Quellgöttin diese Frühlingsbirkengöttin und singt im Abendrot. Eloisa ist ihr Name, sie tanzte auch schon im Labyrinth und sie ist die Hüterin der Mühle. Sie sitzt gerne auf Steinen und beobachtet. Ist zart und verwoben mit den Baumwesen, reicht dem Landschaftsengel die Hand und den Tierseelen schenkt sie ein Ohr.
Ich sprach nie über Naturwesen, doch jetzt ist die Zeit gekommen, da wir wieder dran glauben sollten und ich dies auch offen lebe.
Zutiefst bewegt von Begegnungen mit diesem Ort des Wassers darf nun eine neue kleine Oase unter den drei Birken entstehen, sich wandeln und in neuem Licht erscheinen. Zu Lichtmess wird dieser Ort feierlich geschmückt und geehrt.
Die Medizin der Birke ist die Medizin des Fließens und des Brennens für das Neue. Bedächtig und zart und doch zäh und überdauernd die Gezeiten der Evolution ist sie die Pionierin unter den Baumwesen.
Körperlich unterstützt sie die Reinigung über Niere, Blase und Haut. Sie regt den Haarwuchs an und das Haar ist bekanntlich die Antenne zu anderen Ebenen der Wahrnehmung. Die Haut macht sie rein wie die eines Babys. Sie ist ein Paket an Schönheit - weil sie um die Kraft der Reinheit weiß.
Räucherung:
Schnipsle kleine Birkenzweige, jetzt gepflückt, ganz klein und trockne sie. Vermische sie mit Dammar, das ist das Katzenaugenharz, und Lorbeerblättern. Dies ist eine wunderbare Räuchermischung im Übergang von Jänner auf Februar. Sie streicheln die Schleier, die uns manchmal im Jänner noch umhüllen. Wohlbemerkt, gut einhüllen und schützen um noch die Jännerkraft mit all ihrer Schönheit und Wichtigkeit zu erkennen.
Was hängt noch fest? Was hemmt mich? Wie stärke ich meine weibliche Kraft und wie stehts um meinen Humor? Wie stehts um meine Gefühle? Wechselbad oder möchte ich mich lieber in Luft auflösen?
Humor - PS: Wer sich lieber gerade in Luft auflösen möchte ist voll im Trend. Wir wechseln ja vom Wasserzeitalter der Fische ins Luftzeitalter des Wassermann. Luft ist nun angesagt. Mögen wir uns mit der Kraft der Birke zwischen Wasser und Luft nun gut zurecht finden. Schwellenzeiten erfordern viel Feingefühl:) die Birke ist ebenso mit dem Wasser, wie mit der Luft, wie mit de Feuer verbunden und mit der Erde,... mit der kann sie immer gut umgehen und sich anpassen, da sie die Pionierkraft in sich trägt.
Herzlichst Monika
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