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Monika Rosenstatter

Herbsttagundnachtgleiche - Etwas auf die Waagschale legen


Es ist Herbsttagundnachtgleiche. Die Waage lädt uns ein, abzuwägen. Legst du alles immer auf die Waagschale?

Dieser Satz ist mir gestern so in den Sinn gekommen, als ich um diesen Punkt im Jahreskreis gekreist bin. Ich versuche immer, mich nicht zu viel von außen beeinflussen zu lassen und probiere zu horchen was aus dem Innen kommt. Und da kam wie ein Geistesblitz dieser Satz:


Etwas auf die Waagschale legen.

Da liegt so viel Gedankengut und Weisheit darin.

Je länger ich um diese Waagschale, den Kelch des Abwiegens tanzte, merkte ich was es innerlich mit mir machte.

Egal was man in die Waagschale legt. Sei es ein Thema, eine Beziehung, ein emotionale Irgendwas, einen Streit, eine Freude, ein Nichts, ein Etwas, ein Ding, eine Person, … das ist höchstinteressant was das mit einem anstellt und welche Sichtweise uns diese Waagschale bietet.

Heutzutage gibt es ja diese modernen Waagen mit Digitalanzeige. Früher gab es noch die alten Küchenwaagen mit Gewichten, mit Pendeln. Da gabs wirklich noch Waagschalen. Da sah man auch auf Anhieb was schwerer wiegte.



Und so lege ich mal heuer zur Tagundnachtgleiche alles was mir einfällt auf meine geistige Waagschale. Ich spiele und mich mit all der Fülle meines bisherigen Lebens und nehme mir Zeit um mal dies und das abzuwägen. Einfach so. Ich erwarte mir nichts. Es ist einfach mal hilfreich für manche Erfahrungen und Erlebnisse zu spüren, wie gewichtig sie in meinem Leben sind oder waren. Und wenn abgewogen ist, dann bin ich dankbar. Für die leichten und natürlich auch für die Schwergewichte in meinem Leben.

Ich bin dankbar für die leichten Gewichte, die mich lehrten sie zu sehen und dankbar dafür zu sein, denn die leichten flutschen gern mal durch und wenn es etwas gut und leicht ist, dann wiegt es halt meist nicht viel. Für all diese leichten Momente bin ich unglaublich dankbar.

Und ebenso danke ich den Schwergewichten. Da hab‘ ich Muckis davon bekommen. Manchmal körperlich und von anderen wiederum geistige Muckis. Ein lieber Begleiter und Lehrer auf meinem Weg sagte mal zu mir: Es ist geistige Schulung und es strafft und macht flexibel, wenn man mal leichte Musik singt, und dann wieder ganz schwere Musikstücke singt und diese gleich direkt aufeinander. Das trainiert den Geist. Und geistige Flexibilität ist das was uns letztendlich das Leben wie ein Künstler meistern lässt.

Genauso ist es mit dem Leben.

Manche Menschen nehme die Schwergewichte oft sehr schwer und kreisen lieber um sie herum. Es wäre doch gut, wenn man sie stemmen würde, denn genau das macht stark und geistig und meist auch körperlich flexibler. Man wächst daran.

Danke der Waage, die mir die Harmonie all dieser Leicht- und Schwergewichte in diesem Jahr wieder vor Augen führt und ich sie sehen, erkennen und annehmen darf. Ganz so wie sie sind.

Eine Fülle aus Erlebnissen, Erfahrungen, reifen und schmackhaften Früchten, faulen und misslungenen Früchten, ein Füllhorn aus Sonne und Regen und göttlichem Segen. So ein Erdenleben ist wahrlich ein Genuss. Mögen wir dies in jedem noch so kleinsten Detail erkennen. Denn alles hat zwei Seiten und man kann diese eben auf die Waagschale legen und abwägen. Einmal mehr hinschaun.


Ich wünsche Euch eine Herbsttagundnachtgleiche voller Fülle, Dankbarkeiten, Erkenntnisse!

Allein oder im Kreise von lieben Menschen.

Ich habe morgen die Freude und darf im Kreise der Naturweberinnen dieses Fest einweben.

Und nächste Woche dann nochmals beim Michaelifest.

PS: und irgendwie habe ich trotz Herbst Frühlingsgefühle. Ich bin ganz verliebt in diese zarten feinen Kräuter, die, die im Frühling auch austreiben und jetzt nochmals voll Gas geben. Seit Tagen knie ich in der Wiese herum und sammle Giersch, Brennnessel, grab Löwenzahnwurzel, esse Schlüsselblumenblüten, Brennnessel, Spitzwegerich in Massen und Gänseblümchen und und und... und heut sagte ich zu Helena, Klara und Christina bei einem Spaziergang durch Feld und Flur... Mädels bei mir ist Frühling!



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