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Monika Rosenstatter

Der essbare Rasen

So viele Menschen pflegen ein Stückchen Rasen. Seit vielen Jahren, ja eigentlich seit über einem Jahrzehnt beobachte ich nun di Dynamik eines essbaren Rasens.

Das Stück Grün vor oder rund ums Haus ist viel umstritten.

Soll es ein englischer Rasen ein, eine Spielfläche für Kinder, eine gemähte aber ungedüngte Wiese, die manchmal gemäht wird und als verwilderter Rasen schief angesehen wird von Nachbarn, ... ich schmunzle oft innerlich, wenn Menschen meinen essbaren Rasen, wie ich die Fläche nenne, etwas schief ansehen und sich denken: Oh mein Gott. Da gehört gedüngt, vertikutiert usw... Ich sehe das am Gesichtsausdruck - was mich inzwischen nicht mehr stört, schon gar nicht, wenn ich wie eben eine riesige Schüssel voller Gänseblümchen pflücke udn glücklich dabei bin.

Ein essbarer Rasen ist übersät von essbaren Wildkräutern, der es verträgt immer wieder gemäht zu werden und doch immer wieder zu erblühen. Herrscht Trockenheit, so beginnt der essbare Rasen zu erblühen und sich widerstandskräftig der Hitze zustellen, währenddessen ein englischer Rasen ums Überleben ringt. Herrscht Nässe so verstoffwechselt ein kräuterreicher Rasen den Regen gekonnt udn bringt jene Pflanzen hervor, die dem Klima nagepasst sind. Die Palette von Kräutern in einem über Jahre natürlich gewachsenen essbaren Rasen reicht von Ehrenpreis bis Vogelmiere, von Gänseblümchen bis Sauerrampfer, von Vogelknöterich bis Gundermann und vielen weiteren Vertreten der aus der wilden Szene. Sie tanzen miteinander und erfreuen den naturnahen Gärtner schenken täglich Nahrung auf einfachsten Weg. Diese Kräuter, diese Nahrung hat keine langen Transportwege auf sich, lässt sich direkt in den Mund schleußen und man weiß, was man isst.

Ein naturnaher Rasen verändert sich über die Jahre mit dem Garten, mit der Veränderung des Gartens, der Größe der Sträucher und Bäume, und genau das ist das Spannende dabei. Und wie der Garten sich verändert, verändert sich auch unsereins und wir wachsen und gedeihen, wir blühen und fruchten, kommen und gehen.

Es ist eine Spielerei des Gärtners. Wie lange lass ich den Rasen werden? Wann mähe ich wieder? Ernte ich noch vorher Blüten von Gänseblümchen oder Blätter der Gundelrebe oder mähe ich diesmal alles weg und mulche damit die Beete? Alle paar Wochen zeigt sich eine neues Gesicht, kann neu gestaltet, erlebt und genossen werden.

Wie sieht Dein essbarer Rasen aus?

Hast Du die Geduld einfach mal abzuwarten was sich zeigt, wenn einige Monate nach dem "essbaren Rasenprinzip" gestaltet wird?

Für Überraschungen sorgt ein essbarer Rasen immer. Das garantiere ich!


Herzliche Rasengrüße Eure Monika mit erntefrischen Gänseblümchen




„Würden wir den Rasen in unserem Garten, die Wiesen unserer Landschaft
als wallendes Haar von Mutter Erde betrachten, so würden wir
wohl tagelang diesen goldenen Schatz pflegen und streicheln und hegen.
Auf all die unnatürlichen Dünger und Hilfsmittel verzichten,
und endlich darauf vertrauen, dass Mutter Erde am besten weiß, was
und wann sie dies und das auf ihrem Kopf wachsen lässt.“
Monika Rosenstatter

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