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Den Wind füttern

Heute ist ein ruhiger Sonntag. Das Einzige was ich höre ist das Pfeifen des Windes. Ich mag den Jännerwind, er kündigt die reinigenden Februarwinde an. Ich liebe es dazusitzen und stundenlang dem Wind zu lauschen. Wie er ums Hauseck bläst, durch undichte Fensterritzen pfeift, kleine Lieder säuselt und das Laub, das ich gestern von der Terrasse kehrte, holte er wieder zurück auf die Terrasse. Es kostet mich ein Lächeln. Kehr ich halt bald wieder. Ich liebe es auch mit dem Besen zu kehren. So richtig auszukehren. Das hat was von Windkraft. Während ich diese Zeilen niederschreibe, zappeln meine Füße schon unterm Tisch, weil wir dann gleich rausgehen. Hinaus zum Wind. Mit einem Sackerl aus Stoff. Das Sackerl ist schon ganz schön in die Jahre gekommen, steht es jahraus, jahrein in der Küche. Es wird von mir immer mit Mehlresten vom Brotbacken gefüllt. Das was auf dem Nudelbrett übrigbleibt. Genau das Mehl kommt da hinein. Was ich damit mache? Ich füttere den Wind damit. Ich streue das Mehl in den Wind. so mache ich Wind sichtbar. Solltest Du es ausprobieren, dann achte darauf wie Du das Mehl in den Wind streust, nicht dass Du dann wie ein in Mehl getauchte Vogelscheuche aussiehst. Das will gelernt sein, das hat schon so manche unterschätzt. Aber aus Fehlern lernt der Mensch ja bekanntlich. Das passiert meist nur einmal. Möge der Wind wehen, das himmlische Kind singen und der Blasius (3. Februar) und seinen heiligen Segen geben, damit die Februarwinde alles mitnehmen, was und noch hindert daran, unsere Wege zu gehen.

Herzlichst Monika

"Möge der Wind ein Segen sein und alles mit sich nehmen, was der Lösung bedarf"


Monika Rosenstatter

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