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Über die Kraft des Gebetes

Monika Rosenstatter

Heute Nacht machte ich mir Gedanken über die Kraft des Gebetes. Irgendwo zwischen halbwachem Zustand und stillem inneren Gebet erlebte ich einige Stunden. Oder vielleicht war es auch zeitloser Raum.

Meine Gedanken reisten rund um den Glauben und eben das Beten.

Beten Menschen heute wirklich noch? Waren es unsere Großmütter und Mütter, Großväter und Großväter, die noch wirklich beteten aus einer Notwendigkeit heraus?

Bleibt im heutigen Überfluss und Konsum, im Zeitrausch noch Raum für Gebete? Trauen sich die Menschen das Gespräch mit Gott, ich benenne die große Kraft nun so, überhaupt noch zu? Glauben sie an eine große Kraft - die berührt und so die Seele bewegt?

Ganz am Rande von Wissenschaft - hat das Gebet, im inneren Raum, dieses aufrichtige Sprechen mit etwas scheinbar außerhalb von einem, noch Wert?

Ich habe als Kind noch beten gelernt und mein Leben hat mich beten gelehrt. Meine Oma, ihre Schwester, meine Mutter - alle beteten und beten.

Aufrichtig!

Und irgendwann sagte die Schwester meiner Oma, obwohl ich sie nicht gut kannte, zu mir: Ich bete immer für Dich!

Und das berührte mich damals als junges Mädchen. Da nahm ich schon als junges Mädchen die Spur auf und folgte, Heiligen, Pilgerpfaden, Gebeten und Botschaften von Heiligen. Und ich besuchte Orte an denen Kirchen standen und suchte.

Und irgendwann habe ich begonnen, in Stille meinen inneren Raum zu öffnen und mit Gott zu sprechen. So wie man mit einem guten Freund spricht. Habe mich bedankt in der Einsamkeit der Nächte, wenn man so da liegt und nicht schlafen kann. Hab gemerkt wie gut es tut, dankbar für Familie, Freunde und alles zu sein. Hab mit ihm meine Tage besprochen und irgendwann war es normal für mich. Dieses tägliche Gebet. Manchmal war es sicherlich auch ein Flehen oder Beten, weil man irgendwie durchhalten musste. Manchmal tragen Gebete durch schwere Zeiten.

Beten ist anders als Meditieren.

Beten ist Reden mit dem großen Ganzen. Es wirklich in Worte fassen. Und wenn man genau hinhört dann spürt man diesen Raum, diese Liebe, Fürsorge, Unendlichkeit die einem zuteil wird.

Beten ist für mich die Verbindung, die Nabelschnur, neben Meditation und Atmen, zum Göttlichen.

Und ich stehe auch dazu und manchmal, immer wieder werde ich bei Vorträgen gefragt ob ich denn bete: Ja! Ich bete.

Manchmal ist das Gebet auch ein HINGEBEN von Dingen an Gott, an die geistige Welt.

Gott ist für mich auch nicht weiblich oder männlich - es ist Liebe!

Es ist die Liebe zu sich selbst und zu allem, wenn ich bete und still werde. Beobachte.

Man kann auch des Nachts in ein Handy schauen und so Verbindung aufbauen - vielleicht kann man auch wieder einmal einfach beten und Verbindung zu seiner Seele aufbauen. Die Seele - der göttliche Server!

Die digitale Welt hat uns etwas weggeführt von dieser einen Leitung, und viel zu wenig wird an diese unsichtbare Kraft geglaubt. Sobald heutzutage ein Mensch keine Verbindung hat, kein Netz, dann kommt Nervosität auf. In welchen Netzwerken bewegt, befindet sich der Mensch in dieser Zeit?

Manchmal sag ich zu Menschen: Du brauchst das nicht aussprechen, oder schreiben oder tun... mach es in Deinem Inneren und vertraue darauf. Auf das unsichtbare Seelennetz, auf Dein aufrichtiges Gebet. Das Gebet ist die Leitung zwischen innerer und äußerer Welt und ich möchte dazu ermutigen leise ein Gebet zu sprechen. An all das Leben, die Schönheit, die Stille um Dich herum - und erkenne die heilsame Kraft darin.

Für manchen mag es die Natur sein, für manche der Klang, ... so vieles poppt heute auf... in Gruppen vor allem.

Das einsame, stille, tägliche Gebet ist etwas was unsere Vorfahren uns hinterlassen haben, das tägliche Dankbar sein, Verbinden und Vertrauen. Auch in guten Zeiten - nicht nur in schlechten.

Die Heilkraft des Betens würde wohl noch Seiten, ja Bücher füllen... dies ist nur so ein kleiner Einblick von mir und ein Teil meiner Geschichte.


Herzlichst Monika





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