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Monika Rosenstatter

Johannirose und Sonnwendkraft

In der Mühle geht es rund. Das Hochwasser ist vergessen, der Garten erholt sich gut und in der vergangenen Woche war richtig viel los. Ein Kommen und Gehen. Konzerte, Meditationen, Events und Familienfeiern...

Langeweile kenne ich bei weitem keine.

Doch jetzt genieße ich an diesem Nachmittag die Ruhe und lass die Bilder von vielen unvergesslichen Momenten langsam ziehen.

Und tauche in die Sonnwendkraft ein. Wir drei Mühlenfrauen stehen ha bereits mitten in den Vorbereitungen für das Kreiskulturfest am kommenden Freitag. Das Jahreszeitenfest mit Rosencafe.


Und so erinnerte ich mich heute Nacht an das wohl so schöne Gedicht zur Sommersonnenwende.

Es ist ein Gedicht aus der antroposophischen Ecke. und auch diese Strömung verband die Sommersonnenwende mit der Rosenblüte.

Eigentlich muss ich ja schmunzeln, denn bis zum Freitag sind einige Rosen verblüht, doch wie im folgenden Gedicht wird genau diese eine rote Rose erst aufblühen. Sie wartet wirklich bis zur Sonnenwende.

Es ist im Gedicht so wunderbar beschrieben, wie eifrig alle Naturwesen ab den Frühling dran arbeiten, damit ja zur Sonnenwende die rote Rose blüht.

Genau so fühlt es sich auch auch an. Es braucht ganz viel Kraft und Aufmerksamkeit um jetzt die Dinge zur Blüte zu bringen und dann auch Früchte zu bekommen.

Vor allem braucht es viel Wasser um zu wachsen.

Na davon hatten wir in den vergangenen Wochen wohl genug:)

Aber hört nur selbst das Gedicht:



Gute Gehilfen


Wer kann im Walde behutsam sein,

nicht singen und rufen und auch nicht schrei’n?

Wer beugt sich gern nieder zu Wurzel und Stein,

zu schau‘n nach den kleinen Moosmännlein?

 

Man erkennt sie an ihren Zipfelmützen.

Manchmal sieht man sie beisammen sitzen.

Doch ruh’n sie nur selten an einem Ort.

Bald huschen und trippeln sie wieder fort.

 

Sie sammeln das Wasser und hüten es fein,

zu tränken die Bäume und Pflänzelein.

Sie hausen im Moose, bei Farnkraut und Gras.

Was ist denn dort? Da rührt sich was!

 

Da steht ein alter Wurzelgnom,

sein Bart reicht bis zum Boden schon.

Viele Männlein sitzen rings herum.

Sie hören ihn flüstern und lauschen stumm.

 

„Moosmännchen Weißbart wird‘ ich genannt.

Viel‘ hundert Jahr leb‘ ich im Land.

Ich spür‘ es wieder, die Hitze kommt bald.

Der Feuermann flitzt über Wiese und Wald.

 

 

Schon naht des Sommers heiße Glut.

Ihr Männlein, tränket die Erde gut!

Holt eure Töpfchen, sputet euch schnelle,

schafft Wasser zur Stelle!“

 

Da rappeln die Kleinen und eilen im Trab.

Sie sammeln die vielen Tautröpfchen ab.

Von Quell und Tümpel schleppen sie Wasser weg

Und bringen’s zum Wald in ihr Moosversteck.

 

Vom Waldrand herüber schweben die Elfen:

„Oh bitte, ihr Gnomen, wollt ihr uns helfen?

Unsere Blumen haben schon lang‘ nicht‘s getrunken,

manche sind schon umgesunken.

 

Helft, dass am längsten Sommertag,

den die Sonne uns bringen mag,

zu dem Feste Sankt Johann‘

die rote Rose auch blühen kann!“

 

Da eilen die Männlein, eins, zwei, drei,

mit ihren kleinen Töpfchen herbei.

„Hier habt ich das Wasser! Das Moos im Wald

Hat es gespeichert. Erholt euch bald!“

 

Froh schwingen die Elfen wieder,

zu den Knospen auf und nieder.

Leichtfüßig tanzen sie ganz leise,

ringsherum nach ihrer Weise.

 

Strahlend kommen miteinander

Als Feuergeister die Salamander,

sprühen Wärme in die Luft,

zaubern Blütenfarb‘ und Duft.

 

Als fröhliche, luftige Schwesterlein

Finden sich blad die Sylphen ein.

Mit Hummeln und Faltern und Bienen,

woll’n sie den Blumen dienen.

 

Von guten Gehilfen sorgsam beschenkt,

war das Gedeihen der Blumen gelenkt.

Die rote Rose ist erwacht.

Am Johannestag blüht sie in voller Pracht.

Christian Kutik


Gut ist es nun, die verblühten Rosenköpfe zu schneiden, denn blühen die Rosen evt. auch nach. Je nach Sorten. Der Regen machte es einigen Rosenblüten sehr schwer. Manche sind ungeöffnet verfault. Auch das muss die Gärtnersfrau in Kauf nehmen.

Auf ein Neues!

Rosige Grüße und bis Morgen!

Diese Woche gibt es wieder mehr Einträge!


Eure Monika



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