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Monika Rosenstatter

Die Weihnachtszeit ist das heilige Lied des Winters... Der Blick erhebt sich zu den Sternen... Geschichten die das Leben schreibt...

Bei mir beginnt die Vorbereitung auf den Advent bereits im November. Wie bei so vielen. Bei mir sind es allerdings nicht vorrangig die Kekse, sondern die Dekoration, das Schreiben von Gedichten und Geschichten, auch das Spielen von Weihnachtsliedern. Früher habe ich mit meiner Tochter Gottesdienste und Veranstaltungen mit unserer Musik bereichert, heute mache ich es mit meinem lieben Partner an der Seite. Und wir genießen es, alte, uralte Weihnachtslieder aus aller Welt auszugraben und zu singen. Im November hole ich auch immer meine Zither hervor und lasse die Saiten erklingen.

Im November beginnt schon der Weihnachtsputz. Es ist als würde ich das vergangene Jahr nun von unten nach oben drehen. Alles, wirklich fast alles wird ausgeräumt, geordnet, ausgemistet und dann neu eingeräumt, dekoriert. Was ausgedient hat, hat ausgedient, was weiter dient, wird weiter verwendet. Kleidung, Geschirr, Ritualutensilien, Bücher, Schuhe, Gartenutensilien, innen wie außen wird gereinigt und Bilanz gezogen.

Zu Allerheiligen und Allerseelen hat bei unseren Vorfahren, lange ist es her, lange vor der kirchlichen Tradition, das Jahr geendet. Rituell wurde an Samhain, wie das Fest der Ahnen auch genannt wird, ausgelöscht. Die kommende Zeit wurde so der Dunkelheit übergeben. Die Arbeit im außen war getan, die Ernte eingebracht, man zog sich nach Innen zurück. Schmückte die Gräber, und öffnete so, in der Zeit in der die Erde wieder einatmete, den anderen, unsichtbaren Welten die Tür.

Und so gibt es heute bereits im September in den Geschäften Weihnachtsgebäck und Deko zu kaufen. Lange bevor überhaupt das Erntefest, oder gar Allerheiligen bewusst zelebriert wurde. Der Mensch scheint seiner Zeit voraus zu sein und sieht man genauer hin, hinkt er doch hinterher. Im Wirtschaftsleben wird sehr wohl am Jahresende Bilanz gezogen, stellt die Weichen des Rades auf Null um neu zu beginnen.

Jedoch wie sieht es mit dem Rest des Lebens aus? Mit all den Themen die sich über das Jahr anhäufen. Oft sind es viele kleine, manchmal auch sehr große Prüfungen, die das Universum uns schenkt um zu wachsen. Und nicht selten schiebt der Mensch emotionale, geistige, seelische Themen von sich weg. Sie sind nicht materiell. Jedoch sind genau diese unsichtbaren, jedoch oft schmerzhaft fühlbaren sehr wohl ausschlagend für die Gestaltung der Materie. Diese sichtbare Welt wird sehr wohl in der unsichtbaren Welt geboren und fußt dort.

Jetzt, 0:30 Uhr wo ich diese Zeilen schreibe, ist es ruhig. Ganz ruhig. Es ist diese Stille in der alles geboren wird. Letztens war ich nachts wach, es war so gegen drei Uhr morgens, da war es ruhig, da erahnte ich diese Einheit allen Seins. Diese Quelle aus der alles kommt, wohin alles geht. Genau dort liegt Friede und Zufriedenheit. Ja, ich erahnte es.

Es ist dunkelste Nacht, die Sterne leuchten klar und hell und da denke ich den einen Stern. Meinen Geburtsstern. Das Leben steht in den Sternen geschrieben und die Winternächte laden vor allem jeden Menschen dazu ein, sich mit seinen Sternen zu verbinden, sich neu auszurichten um, wie heißt es so schön in der Weihnachtsgeschichte: Sie folgten dem Stern!

Und so dekorieren die Menschen ihre Häuser, Wohnungen, ganze Straßen und Städte mit Sternen und erfreuen sich am Glitzer des Kunstlichts. Ja, ich gestehe, auch ich hole mir kleine Glitzerlichterketten in das Haus, so ganz mini, weil ich mir das Sternenlicht hereinhole. Und doch sitze ich in Winternächten im Bett, starre beim Fenster raus und blicke zu den Sternen hoch. Es ist schon 13 Jahre her, das bekam ich eine mail von einer blinden Frau.

… Hallo Monika,

 

hoffentlich ist diese Mailadresse richtig. Ich bin blind und kann das Captcha nicht eingeben. Deine Seite ist sehr schön, ich bin noch beim Stöbern. Kannst du auch von den Sternen Texte empfangen? Also ich meine könnte auch abends wenn es finster ist und du schaust in die Sterne etwas entstehen? Hell und dunkel erkenne ich und es ist auch so besonders von draußen abends wenn es finster ist, so feierlich. Ja da ist es so als wenn die Sterne vom Himmel kommen oder wo ich keine Worte finde. Ich bin auch für Geschichten und Geichte zum Träumen und auch die Natur ist so besonders und auch magisch.

Liebe Grüße

S.A.

Jetzt habe ich mir diese mail wieder hervorgeholt, denke an S. und schicke ihr liebe Grüße über die Sterne. Noch ist die Nacht leise und morgen steht der  Adventsonntag vor der Tür. Da fällt mir ein, ich habe zwar Vanillekipferl gebacken in Form von Halbmonden und Herzerl aus Lebkuchen, aber die Sterne, ich habe noch keine Sterne gebacken. Ich muss noch Sterne backen und vor allem basteln. Aber da fallen mir die guten Strohsterne ein. Sie ruhen ja noch in der Kiste, in der Weihnachtskiste. Die dürfen sich morgen noch auf den Adventkranz einfinden und an den Fensterbänken zwischen all dem Tannengrün, Moos und rotem Glitzerglas. Ich male die Weihnachtszeit in Farben, male ein Lied des Winters. Die einfachen Sterne aus dem goldenen Stroh des Sommers. Sie bringen als Stern das Sonnenlicht der Felder in die gute Stube. Alles in meinen Gedanken verwebt sich und es macht alles, was seit Gedenken an Zeiten sich doch so an Bräuchen angehäuft hat, plötzlich Sinn. Das Rad dreht sich von einem zum anderen. Von einer Speiche zur nächsten und die Natur webt sich in Ritualgebinden ein. Sei es das Grabgesteck zu Allerheiligen, der Strohstern aus goldenem Stroh oder der immergrüne Adventkranz als Symbol des niemals endenden Lebens der Seele.

„Die Weihnachtszeit ist das heilige Lied des Winters!“


Die stade Zeit bräuchte der Mensch eigentlich um sich an sich selbst zu erinnern. Wenig Kunstlicht, kein Radio, kein Fernsehen, .... meine Güte wie veraltet sich Radio und Fernsehen in der heutigen Zeit anhört. da muss ich fast lachen, gehör ich also auch schon zu der alten Generation. Heut ist alles smart und digital. Da komm ich nicht mehr mit. Das habe ich nun auch bewusst losgelassen. Was geht, geht, die die ich auf meine Art erreiche ich, der Rest steht in den Sternen.

von Herzen wünsche ich Euch eine leise Nacht und guten Schlaf und ein stimmiges Hingleiten in das Lied der Weihnachtszeit. Ich bin eine von der Sorte Mensch, die regen Austausch mit ihrer Seele haben. Ich muss eigentlich so leise sein, weil ich ja auch oft die Stimmen von verblichenen Seelen wahrnehme, Botschaften bekomme und einfach in das Universum lausche. Das ist meine Arbeit hier auf Erden.

Eure Monika


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