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Die dritte Kerze brennt - die Zeit verrinnt - der "Hiasbauerdamm"

Und schon haben wir den dritten Advent. Kinder wie die Zeit verrinnt. Und doch schaffe ich es heuer immer wieder kleine Inseln der ruhe und des Rückzugs für mich zu schaffen.

Heute reflektiere ich bei der 3. Kerze das vergangene dritte Quartal dieses Jahres. also Juli, August und September. Ich blicke zurück, lasse die Bilder kommen und gehen. Bei manchen Bildern bleibe ich stehen, muss nochmals dort verweilen um zu integrieren. Oder zu genießen, um Abschied zu nehmen, was doch dies auch die Zeit der Schnitterin.

Wenn ich durch den Jahreskreis wandere, das Mentoringrad, wie wir es in der Wildnisszene nennen, dann taucht hier besonders die Schnitterin, die Erntezeit, die Urlaubszeit, und auch die Erntedankzeit am Schirm auf.

Und der Kräuterbuschen von Maria Himmelfahrt. Und mit ihm kam mir etwas aus meinen Kindertagen in den Sinn.

Ich war im Hauptschulalter und damals streifte ich schon durch Wiesen und Wälder. Im Osten meines Heimathauses in Berndorf war es der Lodergrabn, ein kleines Wäldchen. Da war ich schon Waldfrau und verbrachte Tage in diesem Waldstück. Forschend, Detektiv spielend und alles was Kinder halt so im Wald machen, wenn die Phantasie freien Lauf hat.

Im Westen lag der Hiasbauerdamm. Dieses kleine Stück extrem steiler Wiesenhang schenkte uns Kindern im Winter die besten Schneehöhlen und Bobbahnen. So steil, dass wir auf Vieren den Hang hinaufklettern mussten.

Und im Sommer, ich erinnere mich noch genau, da schenkte mir diese wilde Naturwiese, so vielfältig und reichhaltig an Wildblumen, meinen ersten echten Kräuterbuschen zu Maria Himmelfahrt. Da wir sehr christlich aufgewachsen sind, bekam ich schon früh diese Tradition des Kräuterbuschenbindens in der Kirche mit und das gefiel mir. Ich in meinen jungen Jahren, wie gesagt es war in der Hauptschule, dachte mir: Das machst jetzt auch. Und so machte ich mich, ich erinnere mich daran als wäre es gestern gewesen, auf den Weg zum "Hiasbauerdamm" und pflückte den schönsten Wildblumenstrauß überhaupt. Stolz richtete ich Blümchen an Blümchen, Grashalm an Grashalm und trug ihn nach Hause zu meinen Eltern. Das war mein Kräuterbuschen. Was ich allerdings schon bald merkte, die traditionellen Kräuterbuschen wurden von den Bäuerinnen, Frauen des Dorfes ... nur aus Kräutern aus dem Bauerngarten gebunden. Tja, das war etwas befremdlich für mich. Als Mädchen hatte ich ja keinen Garten. Der "Hiasbauerdamm" war der Garten meiner Kindheit. Es störte mich nicht weiter, dass mein Kräuterbuschen halt mein "Kinderkräuterbuschen" ganz nach meiner Art war. Jetzt erst wird mir das bewusst, dass ich damals schon die wilderen Blumen bevorzugte;)

Und so werd ich heut auch vom diesjährigen Kräuterbuschen von Maria Himmelfahrt heute an diesem 3. Advent verräuchern, um den Kreis in sich zu verbinden.

Auch merke ich, wie ich nun meinen Heimatort Berndorf, den Ort wo ich jetzt wohne - Seeham, und den Ort meines Wirkens - Oichtental, verbinde. Meine Wurzeln sind in Berndorf und schon bald werde ich meinen alljährlichen Wintergang zur Linde am Thurn machen.

Von Herzen wünsche ich Euch einen winterlich verschneiten Zauberadvent... Schneeflockengrüße nach Wien... auch da schneibelts ein wenig, wie mir berichtet wurde...


Denkt zurück! an welchen Stationen im 3. Quartal dieses Jahre bleibt ihr nochmals stehen, blickt drauf, haltet inne,... um es dann friedlich ziehen zu lassen.


Alles Liebe Eure Monika


Die Linde am Thurn in Berndorf - meine Heimat


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