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Der Biber zeigte sich erst spät in meinem Leben. Ich konnte ihn bis zum 43 Lebensjahr nicht sehen. Aber dann streifte ich wieder einmal durch die Salzachauen und da war plötzlich "Alles Biber". Mein Blick streifte vom einem gefällten Baum zum nächsten. Und ich kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Überall die Spuren des Bibers. Aber ich konnte ihn noch nicht wahrhaftig erblicken, nur seinen Spuren folgen. Und ich sammelte Biberholz. Für mich stellte das bis jetzt mein Kraftholz dar.

Der Biber ist ordnungsliebend, strukturschaffend, kreativ. Er lebt im Wasser sowie an Land. Eine Biberfamilie beansprucht ein Revier von 1 - 3 km am Fließgewässser. Meist leben die Jungen vom Vorjahr bis in den Mai hinein, also bis zur Geburt der neuen Jungen im Bau. Das Revier markieren die Biber mit dem berühmten Bibergeil, einem Sekret aus einer Drüse im Afterbereich. Bibergeil soll sehr wundheilend sein. Bei den Indianern wird der Biber den Tagen zwischen dem 20. April und dem 20. Mai zugeordnet. Dies ist das indianische Horoskop und entspricht bei uns in etwas dem Tierkreiszeichen des Stiers.

Was sagt uns der Biber?

Er beißt sich durch. Er beißt sich durch, um eine Wohnung für seine Familie zu schaffen. Den Biberbau. Er ist unendlich geduldig, und überwindet Schwierigkeiten. Er baut unermüdlich an seinem Reich, erschafft, erweitert und verbessert. Er wird nie müde. Ist an seinem Bau etwas kaputt, dann repariert er ohne Zeit zu verlieren. Dies kannst du Dir von ihm abschauen. Wer stets an sich arbeitet, wird nie wirklich großen Schaden erleben. Weil er immer gut im Fluss ist und etwaigen Erschütterungen sofort ausgeglichen werden.

Er ist der klassische Pionier und Umsetzer von Träumen und Visionen.

Sein Holz verarbeite ich zu Visionsamuletten und Kraftgegenständen.

Weiterhin folge ich dem Biber... stets bessere ich aus, baue neu und gehe unbefangen an alles heran.

Der Biber ist dafür verantwortlich die Gewässer und das Ökosystem rein und im Gleichgewicht zu halten. Wassertiere warten immer mit einer reinen, klaren Aura auf. die Teiche die Biber schaffen, sind wiederum ein Lebensplatz für viele andere Tiere. Vor allem schaffen Biber reine Plätze. Sie halten ihre Wohnungen und Reviere äußerst rein. Man sagt, dieses Bauwissen zeigten die Biber irgendwann dem Menschen. Sie dichten ihre Dämme mit Schlamm und Unkraut und Kräutern und Wurzeln ab. Diese filtern das Wasser und deshalb ist das Wasser in den Teichen viel reiner.

Er hat in seinem Bau ein Zimmer unter Wasser und eines an Land. Er ist schlau. Ein Eingang ist aus Sicherheitsgründen unter Wasser, so ist er geschützt vor Feinden. Im trockenen Bau befindet sich seine Wohnung. Hier werden die Jungen großgezogen. Ein Biberpaar hat eine lebenslange Partnerschaft.

Der Biber zeigt uns wie wir das Leben genießen können. Trotz Trockenheit oder Überschwemmungen, unermüdlich auf das Leben vertrauen. Nie aufgeben. Und immer gestalten. Er wird auch als Herzenstier bezeichnet. Er öffnet unser Herz für die bedingungslose Liebe zum Wohle aller. Betrachte einmal das Leben von der Warte einer Biberburg aus. Sicher, erhaben, unbefangen und zum Wohle aller.

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Was konnte ich in der Volksheilkunde über das Bibergeil erfahren?

Plinius schrieb:

"Die Geschlechtsteile (Hoden) der Biber nenn die Ärzte castoreum. Unter Bibergeil sind die im frischen Zustande mit einer salbenartigen, rötlichgelben, getrocknet aber festen, braunen, zerreiblichen Substanz gefüllten Beutel zu verstehen, die beim Biber (Männchen und Weibchen) unter den Schambeinen liegen und deren Ausführungsgang in den Vorhautkanal, bzw. in die Scheide mündet. Das Bibergeil enthält größtenteils Harz. Außerdem etwas ätherisches Öl, Cholesterin, Kastorin, Fette usw. Heute unterscheidet man russisches und englisches Bibergeil. (Plinius 543 XXXII 13)

Plinius gibt als Bezugsorte des besten Bibergeils Pontus und Galazien und Afrika an. Das Bibergeil wurde im Altertum sehr viel gebraucht. Besonders als Beruhigungsmittel und als krampfwidriges Mittel. CELSUS verwendet es z. B. bei Schlafsüchtigen, als Bestandteil von Ohrentropfen bei Ohrensausen an.

Bibergeil galt als vortreffliches Gegengift gegen Pest und Fieber. Aus den Biberhaaren machte man Hüte, welche gegen Krankheiten schützten. Die Biberzähne hing man und hängten die Mütter in Sibirien Kindern um den Hals, umd das Zahnen zu erleichtern. Biberblut war ein Heilmittel. Biberknochen sind in Sibirien ein Schutzmittel gegen Fußschmerz. Von einem Heilmittel bei Gebärmuttererkrankungen erfahre ich bei Herodot (284 IV 199) gelegentlich der Beschreibung der Gelonen, einer Völkerschaft zwischen dem Dnjepr und Dniester. Die Gelonen benutzten die "Hoden" des Bibers bei Gebärmutterbeschwerden. Es wird dem Bibergeil eine besonders erwärmende Kraft nachgesagt und bei Zittern und Krämpfen eingesetzt.

Heute wird Bibergeil fast nur noch in der Homöopathie eingesetzt. Castoreum (Bibergeil) gilt als das Aspirin des Mittelalters. Zurückzuführen auf den Gehalt an Salicylsäure. Da die Biber ja fleißig an den Weiden nagen. Und diese ist der Lieferant von Salicin, welche dann im Körper zu Salicylsäure umgewandelt wird.

Der Biber begleitet den Menschen schon lange, lange Zeit. Und es gäbe noch viele weitere Geschichten darüber.

Der Biber - Der Baumeister der Natur

Der Biber - Der Baumeister der Natur

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