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Nun ist es wieder soweit. Von den Straßenrändern lachen uns die sonnigen Blüten des Huflattichs entgegen. Leider vom Straßenrand, aber er wächst auch gerne auf Geröllhalden und schottrigen Böden. Irgendwo lässt sich immer wieder ein Plätzchen entdecken, an dem man unbedenklich pflücken kann. Huflattich zählt zu den Korbblütern. Er hat reich verzweigte Wurzeln und lange Seitentriebe. Diese Pflanze gibt auch gern mal einen Ausläufer für den eigenen Garten ab. Aber gut überlegen, wo dieser hingepflanzt werden soll. Er hat einen starken Drang zur Ausbreitung. Die großen hufeisenförmigen Blätter bilden aber eine schöne Blattschmuckstaude, auch nach der Blüte. Für Kinder eine lustige Kopfbedeckung. Wir nannten diese Pflanze als Kinder immer "Hut" - wir setzten sie uns auf das Haupt und spielten "Waldzwerg". Natürlich pflanzte ich damals schon im Garten diese für mich faszinierende Staude an. Meine Mutter war über solche Pflanzungen nicht so erfreut, aber es war mein "Spielzeug" und ich konnte mich stundenlang mit solchen Experimenten befassen. So wie die Feuersalamander die ich regelmäßig nach Hause trug. Oder auch die Froschzucht, die ich jedes Jahr aufs neue startete. Da ist nun übrigens auch meine Tochter mit eingestiegen.

Zurück zum Huflattich. Erst nach der Blüte erscheinen die großen, auf der Unterseite mit weißem Flaum überzogenen Blätter. Unter den Helfern für Atemwegserkrankungen ist wohl der Huflattich eine der ältesten, bereits in der Antike verwendeten Pflanzen. Bei Husten und Heiserkeit, Bronchitis, Reizhusten,..kann der Sirup aus Zucker und Blüten gute gute Abhilfe schaffen. Auch die Blätter und Blüten (in gering dosierter Form) werden als Tee verabreicht.

"Tussilago" kommt vom lateinischen "Tussis ago" und heißt soviel wie "den Husten vertreiben". Er wirkt entzündungshemmend und schleimlösend. Zerstoßen wirken Blätter und Blüten als Umschlag bei Schwellungen, Hautverbrennungen, Venenentzündungen,.. .

Bei Fieber ziehen frisch zerquetschte Blätter auf die Brust gelegt, Hitze und Fieber heraus.

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Und nun zum Hustensirup den die Omas schon machten und geheimnisvoll in der Erde vergraben haben:

1 Glas mit 250 ml Fassungsvermögen

mind. 3 Hände voll Huflatttichblüten

Rohrohrzucker

Schaufel

ungestörter Platz im Garten



Zuerst wird in das Glas eine Schicht Zucker gegeben.Darauf eine Schicht Blüten verteilen. Immer wieder

schichtweise Zucker und Blüten ins Glas füllen,

bis es voll ist. Sitzen lassen und nächsten Tag das Glas nochmals auffüllen.



Nun gut verschließen. Im Garten wird das Glas in der Erde für 8 Wochen (zwei Mondzyklen) vergraben. Die Erde hat immer eine gleichmäßige Temperatur und bewrikt einen optimalen Gärprozess. Und ich finde die Kraft der Erde einfach unerlässlich.

Nach dieser Zeit wird das Gemisch kurz aufgekocht, abgeseiht und in dunkle Gläser abgefüllt.

Fertig ist der Hustensaft nach Omas Art!

Zum Huflattich schreibt W.G. Surya folgendes:

Huflattich (Tussilago farfara). Man verachte nicht dieses Unkraut, es ist mit goßen Heilkräften gesegnet, die allerdings vielen Medizinalräten, Professoren und Doktoren unbekannt, daher okkult sind. Dr. Bohn tritt warm für den Huflattich ein: „ Er ist ein Heilmittel erster Ordnung bei der skrofulösen Konstitution, und zwar bei der schlaflosen Form mit blasser Haut, Hautgeschwüren, Drüsenanschwellungen und Drüsenschwindsucht. Husten und Heiserkeit nach Masern, so oft die Anfänge der Abzehrung darstellend, werden durch Huflattich geheilt.“ Huflattich ist seit alten Zeiten ein Mittel gegen Lungenleiden, Katarrhe mit viel Schleimauswurf, Verschleimung der Lungen und der Halsader, Luftröhrenschwindsucht. Der Rauch von gedörrten und auf glühende Kohlen gelegten Blättern vertreibt, in den Hals gezogen, den trockenen Husten und das Keuchen. Gegen Lungenleiden aller Art und Luftröhrenschwindsucht ist besonders der frisch ausgerpesste Saft der Blätter gut. Man nimmt davon täglich 3 – 4 mal je einen Löffel voll unter einer Tasse Fleischbrühe oder warmer Milch. Das frische Kraut, zerdrückt oder das gedörrte leicht gekocht und auf hitzige Gesschwüre und Entzündungen gelegt, leistet ausgezeichnete Dienste. Man kann auch aus Huflattich Wasser brennen, dieses leistet sehr gute Dienste gegen die Fallsucht (Epilesie) der Kinder, man gibt vor und in dem Anfall je einen Löffel voll.

Frische Huflattichblätter auf die Brust gelegt ziehen die Hitze aus und entferne das Fieber, öfter aufgelegt, sind diese Blätter auch gut bei Rotlauf, Gesichtsrose, überhaupt bei allen hitzigen Geschwüren. Auch für offene Füße sind sie ein wirksames Heilmittel.

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Zeichnung: Johann I. Rieger

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