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Wer im Sommer nicht erntet, der darbt im Winter! Das weite Feld, das Heu, das reifende Maisfeld. Wenn ich durch das Land wandere, erinnere ich mich an meine Kindheit. Wenn die Familie das Heu einbrachte, und alle mit anpackten. Zog ein Gewitter auf, so spürte man den Zusammenhalt. Das wertvolle Gut sollte trocken in den Stall gebracht werden, denn das Heu soll wohl nur die Sonne gesehen haben und nicht den Regen. Es würde viel vom blumigen Aroma verloren gehen. In meiner Familie wurde fast alles mit der Hand bearbeitet. Oft schüttelte Leute den Kopf darüber, aber jetzt weiß ich es zu schätzen. Denn die Energie des Bauern durchdringt seine Arbeit. Eine Maschine arbeitet nicht unter Schweiß. Der Mensch sehr wohl.

Mondfest

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Der August breitet sich nun schon spätsommerlich über unserem Land aus. Erste Spinnweben ziehn sich über die vollen Blüten im Garten, Kornelkirschen und Holunderbeeren setzen Farbe an. Fast über Nacht verfärben sich die Früchte und dem Kürbis kann man fast zusehen wie er seinen Raum einnimmt. Die Königskerzen leuchten von weitem und die Luft ist erfüllt von einem Duft aus Heu und Stroh.

Das zarte Birkengrün wandelt sich bereits mancherorts in herbtliches Gelb udn schon so manches Blatt hat den Weg zum Boden schon gefunden. Es naht die Zeit des hohen Frauentages und damit auch die alte Tradition die gesegneten Kräuterkräfte in "Buschen" zu bündeln.

Welch eine Geschenk ist es, einen Kräuterbuschen bewusst zu bündeln, und ihn dann nach Hause zu tragen und zu ehren. Noch einmal saugen alle Kräuter die ganze herrliche Sonnen-, Mond-, und Sternenkraft in ihre Körper, um all diese kosmisch wirkenden, ätherischen Kräfte an uns zu verschenken. All diese bunte Pflanzenkraft wirkt vor allem über unser Solarplexuschakra in unseren Körper hinein. Das Verbinden mit den Pflanzenkräften über das Nabelchakra hilft uns, unsere ätherischen Lebenskräfte zu erhalten, und aus uns heraus strahlen zu können, wie Sonne, Mond und Sterne. Ich binde ja meist zwei Kräuterbuschen am 15. August, am Maria Himmelfahrtstag.

Einen Buschen aus den Pflanzen in unserm Garten - Das ist der Strauß der Gartenprinzessin. Und einen zweiten Strauß gestalte ich aus den Kräutern, die ich im frühen Morgengrauen mit den Frauen in der Wildnis pflücke und segne und ehre. Das ist der Kräuterbuschen der Waldfrau in mir. Diese "Kräuterbuschen" werden getrocknet im Haus. Sie hängen an einem guten Platz. Manchmal werden die Kräuter zu Räucherwerk verarbeitet, aber mir ist schon aufgefallen, dass die "Buschn" auch als Gesamtwerk ihre Aufgabe erfüllen. Seit Jahren beobachte ich das nun. Zuerst sammlei ich die Kräuter in einer bestimmten Absicht, nämlich Maria Himmelfahrt, dann bündle ich sie in den Farben der Göttin, dann trage ich sie liebevoll ins Haus. Und diese Kräuter wollen eigentlich gar nicht getrennt werden voneinander, sondern sie erfüllen als "Weihbuschen" ähnlich wie der Palmbuschen ihre Bestimmung. Sie sind ein Segen für jedes Haus. Und es ist, als ob sie ihre ganze Kraft dem Haus schenken, und auch vieles schlucken, transformieren und abschirmen. Die Kräuter sind wie ein magischer Transformationsstrauss. Und das, wer das einmal beobachtet hat, mit allen Sinnen und aus ganzem Herzen, wird dies spüren und erkennen. Und so werde ich heuer am Abend des 14. August die alten Buschen vom letzten Jahr von ihrem Platz nehmen, sie dankbar in einem Feuer entzünden und wieder der Erde und dem Himmel übergeben. Der Platz für die neuen "Weihbuschen" am 15. August wird somit wieder frei, und ich freue mich auf die neuen Kräuter- und Baumkräfte. Möget ihr die Kraft und Geschenke der Natur weiterhin schätzen und ehren und erkennen, welch wunderbare Wesen uns durch sie an die Seite gestellt werden.

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Schnitterfest Lughnasad Lammas

Die Erntezeit zieht nun ins Land. Ich bin gestern (31. 7. 2018) mit dieser Erntefreude durch das Land gezogen. Die Getreidefelder sind schon abgeerntet, die letzten Kontmanderl prangen im Sonnenuntergang, die Maisfelder wogen sich noch im Licht und reifen weiter, die Sonnenblumen drehen ihre prallen Köpfe immer der Sonne entgegen (Girasole). auf meinem Weg landete ich in uralten Marienkirchen und es grüßten mich die Katharina, Margarethe und die Barbara... das Dammwild zeigte mir seine ganze Kraft und ich war wie ein Kind... voller Freude. Denn sogar einen Maiskolben vom Feld gönnte ich mir und knabberte ihn ab. Das Waldruhrkraut sagte hallo,... habe ich doch tags zuvor schon daran gedacht, es wieder einmal zu finden. Das Schnitterferfest ist ein Freudenfest im Zeichen des Mondes. Ein Mondfest. Und ich habe viel darüber nachgesonnen. Denn immer wieder hört und liest man... da gilt es abzutrennen und zu durchtrennen... was nicht mehr gebraucht wird. Und irgendwie kam ich da auf keinen grünen Zweig. Also nahm ich den roten Zweig und ging noch tiefer. Und da kam dann eine Freudenbotschaft. Und das ist für mich das erste Erntefest, das Schnitterfest:

"Kannst du Dich erinnern an die erste Frühlingsblume?

An den ersten Keim?

Das war doch helle Freude!

Im Innersten konnstest Du doch bereits erahnen,

welch große Freude in diesem Jahr noch daraus werden würde!

so hast Du nun diesen kleinsten FrühlingsFreuden-Keim

wachsen lassen und jetzt hast Du einen großen Korb....

Voller Freude!

Ernte voll Dankbarkeit all diese in Dir gereiften Freudenfrüchte!"

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Die 3 Madln in der Kirche zu Höring am Marienwanderweg

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Maisfeld im Sonnenuntergang - es reift

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Ruhrkraut





Der hohe Frauentag

Der hohe Frauentag steh iaz ins Haus

da müssen alle Madln raus.

An Korb, a Kraxn und a poar Bandln zum Binden.

Oa Bleamerl ums andere wird mit Bedacht brockt und beschaut.

Des oa is guat zum Räuchern des andere guat für die Haut.

A da Mittn die Königskerzen und runumadum die Klettn,

heuer wird er wieder bsunders sche diser Buschn,

i tat drauf wettn.

All die Weiberleut

habn so a Freud.

Es gibt koa böses Wort, dafür a Schluckerl zum Trinka,

a Brot und a Liad zum Singa.

Und wann geht die Sunn auf überm Land,

dann hat jede ihrn Himmelfahrtsbuschn in der Hand.

Die Heilige Frauenzeit stellt sie jetzt ein.

Es war allweil so und soll a immer so sein.



Monika Rosenstatter

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Hoher Frauentag - Maria Himmelfahrt

15. August

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Traditionelles Kräuterbuschenbinden im Frauenkreis

Eine Strauß zu binden aus duftenden, heilenden und vergessenen Kräutern bietet eine Zeit des Atmens. Atmen mit der Sommerkraft, atmen mit dem ganzen Körper und mit dem Schoß der Mutter Erde. Die Liebfrauenbettstrohkräuter werden zu Büscheln gebunden. Hierzu zählen unter anderem Labkraut, Dost, Johanniskraut, Schafgarbe, Waldmeister, ... Der Würzwisch, Maria Himmelfahrtsbuschen oder auch Neunkräuterbuschen.... ist ein Ritualgebinde. Die Frauen mussten unbeschrien in den frühen Morgenstunden losziehen und die Kräuter suchen und binden. Unbeschrien bedeutet, dass sie noch nichts geredet haben, dass sie bei der Arbeit schweigen. Es ist eine Meditation. In den Buschen werden gute Wünsche für die ganze Familie gebunden, um Schutz vor Unwettern, Seuchen und Krankheiten gebeten. Diese Kräuter tragen die volle Sonnenkraft in sich. Und auch schon den Impuls des Reifens und nahenden Samenbildung.

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