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Der Advent, die Wintersonnenwende, die Weihnachtszeit, die 12 Rauhnächte, der Jahreswechsel, die hl. Drei Könige - Epiphania und zum Schluss Maria Lichtmess – all diese Feste, Zeiten und Tage fallen in die Winterzeit. Die Anzahl 12 weist auf die die Erde umgebenden kosmischen Kräfte hin. Die Tierkreiszeichen, die jeweiligen Planetenkräfte. Diese kosmischen Kräfte lenken im Jahreskreislauf den Gang durchs Jahr. In den zwölf Rauhnächten wirken sie gleichsam in kürzester Zeit auf uns ein und lassen uns den Makrokosmos im Mikrokosmos einfangen. Ich praktiziere seit Jahren das Schreiben eines Rauhnachts-Tagebuches. In dieser Zeit sind die Tore zum Universum weit offen, der Erdgeist weist die größte Wachheit auf. Auch wenn wir glauben alles schläft. Dem ist nicht so. Erst jetzt, wo wir im Außen nicht abgelenkt sind, erwachen die vollen geistigen Kräfte und fordern uns auf unseren Geist wie eine Wintersonne schein zu lassen. Die Zeit reicht vom Geburt des Jesus, des Ur-Menschen bis zur Geburt des höchsten Geistes, des Christus. Verbunden sind diese zwei Festen am 25. Dezember bis zum 6. Jänner erstrecken sich wie eine Himmelsleiter die Zeit der 12 Rauhnächte. Diese Zeit kann, wenn sie ganz bewusst erlebt wird, sehr zur persönlichen Weiterentwicklung beitragen. Nach antroposophischer Lehre wird in der ersten Rauhnacht mit dem Zeichen der Fische begonnen und in der Nacht zum 6. Jänner mit dem Widder beendet. Sozusagen wird der Tierkreis rückwärts durchgegangen. Eine Art Rückschau im echten Erleben, und daraus entsteht dann die Vorschau. Es ist dieser Vorgang schwer zu beschreiben. Man kann ihn nur Jahr für Jahr immer wieder neu erleben und so darf das Verstehen, Verinnerlichen wachsen. Noch zusätzlich kann man die Rauhnächte als die einzelnen Monate im Jahr auch sehen. Also die 1. Rauhnacht steht für Jänner. Dazu mehr noch im späteren Text.

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12 Rauhnächte – Zwölf kosmische Qualitäten

Rauhnacht 25. Dezember – Fische – Füße – Schiff – Handel – Urformen der menschlichen Tätigkeit – Archaisch Der Mensch verbindet sich mit der Erde – Das Ich
Rauhnacht 26. Dezember – Wassermann – Der beginnt die Erde zu bearbeiten – Ackerbaukräfte – Ds Du
Rauhnacht 27 . Dezember – Steinbock - Der Mensch zieht sich zurück – Gründet Familie – Das gezähmte Tier – Das Wir
Rauhnacht 28. Dezember – Schütze – Centauren – nach der Formung der äußeren Gestalt und der inneren Formung nimmt der Mensch am Weltgeschehen teil – Der Raum
Rauhnacht 29. Dezember – Skorpion – Nahrung aufnehmen – Atmen – aufnehmen von Makrokosmos in den Mikrokosmos – Den Giftstachel erkennen durch die Einwirkung von Aussen – Die Freiheit – Die frei Entscheidung: Was mute ich mir zu? Was nehme ich auf – mentale und körperliche Alchemie
Rauhnacht 30. Dezember – Waage – Das Gleichgewicht – Der Körper – Die Triebe steuern – Das irdische im Gleichgewicht halten
Rauhnacht 31. Dezember – Jungfrau – Der Höhepunkt der Reife – Der Erfüllung folgt die Reifung – Auflösung beginnt im Inneren
Rauhnacht 1. Jänner – Löwe – Das innerliche Strömen wird bewusst – Blut – Atmung - Vollendung
Rauhnacht 2. Jänner – Krebs – Bewusstwerden der Innerlichkeit – Scheidung von Innen und Außen – Körperlich wird die Grenze zwischen Um- und Innenwelt gezogen – Der Mensch als eigener Mikrokosmos differenziert sich vom Makrokosmos - Ablösung
Rauhnacht 3. Jänner – Zwilling – Erleben der Zweiheit von Ich und Welt – Ich bin ein Teil vom großen Ganzen
Rauhnacht 4. Jänner – Stier – Die Rhythmen des Kosmos sind nun verinnerlicht worden – Mehr als das bloße Zurückschauen auf vorgeburtliches Erleben - Denken
Rauhnacht 5. Jänner auf 6. Jänner – Widder – Durch das Haupt die Verbindung mit dem Universum – Das denkende Erfassen der Welt


Was kann ich dir nun ans Herz legen für diese Zeit? Gemeinsam sind wir mit Kräutern und Bäumen, mit gesunder Ernährung und guten Gedanken, Liedern und Gedichten durch das Jahr gereist. Wir durften keimen, wachsen, verwurzeln und nun – sein. Ja, wir sind angekommen. Die Zeit der Ankunft, ist die Zeit des Advents. Wir warten auf die Geburt des Lichtes zur Wintersonnenwende und auf den Hl. Abend. Warten bedeutet für mich auch die Zeit der „Wartung“. Die Zeit des Überprüfens und Nachdenkens. Wir warten z. B. Maschinen, überprüfen ob noch alles gut in Stand ist. Warten wir auch unser Leben? Oder machen wir nur Versicherungen um im Notfall abgesichert zu sein? „Warten“ wir doch mal das Jahr das hinter uns liegt und halten Rückschau.

Die Zeit der zwölf Heiligen Nächte, der Rauhnächte, bietet Platz und Raum für die Wartung. Denn zu dieser Zeit stehen die Maschinen, die Räder still. Sollten sie zumindest.

Es ist nicht so einfach in unserer heutigen Gesellschaft, in unserer Zeit wirklich anzukommen. Aber eine Maschine wartet man, wenn diese still steht, ebenso eine Mühle. Wenn die Mühlen in diesen 12 Tagen und Nächten nicht mahlen, dann ist es Zeit um mal genauer hin zu sehen. Der astronomische Winterbeginn wird zur Wintersonnenwende am 21. Dezember angezeigt. Wenn die Dunkelheit also am stärksten ist, ist die Kraft des Lichtes am größten – so sagen sich die Alten. Zur Wintersonnenwende beginnt also die Zeit der Kälte, der langen klaren Winternächte und des Stillstands. Nun liegt die Erde begraben unter Schnee und Eis und schläft. Für viele beginnt zumindest jetzt die Zeit des Räucherns und des Nachsinnens. Gut – sehr gut. Das jährliche Rauhnachttagebuch wird geführt. Orakel werden hervor geholt, Weihrauch und Myrrhe, Misteln und wärmende Gewürze. Es wird warm ums Herz.

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Und so beginnen dann am 24. Dezember um 12.00 Uhr nachts die sagenumwobenen Rauhnächte. 12 an der Zahl, und sie dauern bis zum 5. Jänner um 12.00 Uhr nachts. Jede Nacht steht für ein Monat. Also wird genau beobachtet, was z. b. in der ersten Rauhnacht passiert. Mit „Rauhnacht“ ist der ganze Tag und die Nacht gemeint. Das Wort bezeichnet lediglich die Zeitqualität. Und darüber wird in den Rauhnächten nachgedacht: Wie ist die Harmonie in der Familie? Wie ist das Wetter? Wie steht es um die Gesundheit? Wie geht es der Wirtschaft, dem Vieh, dem Hof? Wie fühle ich mich selbst? Was gilt es beizubehalten? Was will ich ändern? Der Lebensfaden wird also in die Hand genommen und angesehen. Das wird auch in den Spinnstuben gemacht. Jedoch darf in der Rauhnachtzeit nicht gesponnen werden. Da müssen die Räder still stehen.

Weil es Orakelnächte sind, wurde hier die Kraft des Räucherns zu Hilfe genommen. Manche lesen im Rauch die Zukunft. Aber nicht nur um in die Zukunft zu sehen wurde der Rauch zum Himmel geschickt. Der Rauch diente auch dazu, um das Alte und Vergangene auszutreiben. Also wurde durch den Rauch auch eine Reinigung vorgenommen. Besonders magisch sind der 24. Dezember, der 28. Dezember – Tag der unschuldigen Kinder – Namenstag DAVID – dieser Tag wird zum Wandeln von nicht so guten Dingen empfohlen, Silvesternacht und die Nacht von 5. Auf den 6. Jänner. Auch Tiere könnte man in der hl. Nacht sprechen hören, ganz zu schweigen vom „Wilden Gjoad“ das um die Häuser jagt. Und so halten wir Rückschau und Vorschau – sollten aber das Sein nicht vergessen.

Was wird in diesen Tagen und Nächten verräuchert?

Die Bräuche und Vorlieben und Empfehlungen sind verschieden. Die Palette von Räucherstoffen in diesen Tagen reicht von Immergrünen bis zu Wurzeln, von Rosenblüten bis zur Mistel, vom Maria Himmelfahrtsbuschen bis zu den edelsten Harzen wie Weihrauch, Myrrhe als die orientalischen Boten aus dem gelobten Land. Natürlich werden auch die heimischen Harze zu lichtvollen Helfern in dieser scheinbar dunklen aber gemütlichen Zeit. Fichtenharz, Zirbenharz, Kiefernharz um nur einige zu nennen. Nicht zuletzt gilt auch der Adventkranz als gutes Räucherwerk. Er gilt als rituelles Gebinde im Jahreskreis. Wurde er aus Immergrünen und eigenen Gartenschätze gewunden, dann kann er am hl. Abend auseinandergenommen werden, das Gut zerkleinert werden, mit Harzen gemischt werden und dies als Räucherwerk für die die „Zwölf“ verwendet werden. Dies hat natürlich eine ungleich größere Kraft. Letztendlich öffnet das Räuchern ganz besondere Räume mit der Wesenskraft der Pflanzen und Harze. Das tiefe Hineinblicken in die Mysterien dieser stillen Zeit wird dadurch deutlich unterstützt.

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