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Grabspruch

Rose,

oh reiner

Widerspruch,

Lust,

Niemandes Schlaf zu sein

unter soviel Lidern.

Rilke


Lange wusste ich nicht wie ich mit diesem Fest mich arrangieren sollte. Seit ich gelernt habe, mit dem Tod und dem Sterben umzugehen, ist diese Zeit, eine Zeit der Rückverbindung. Eine Zeit der Wurzeln, eine Zeit der dünnen Nebel, in der ich schamanische Reisen, Schwellengänge, Rituale mache. Es ist die Zeit der dunklen Früchte. Schlehe, Holunder, Weißdorn, schwarze Johannisbeeren,.... Räucherwerk, Gitarre und Märchenbuch werden hervorgeholt. Der Kerzenvorrat, zu Lichtmess geweiht, ebenso aus den Schubladen geholt. Die helle Zeit am Tag ist kurz. Das Tageslicht wird wenig. Kürbisse werden ausgehölt und mit Kerzen erhellen sie die Türschwelle. Die Schwelle. Zu Samhain - Allerheiligen räuchere ich besonders die Tüschwelle. Sie ist ein wichtiger Platz im Haus, dem kaum Beachtung geschenkt wird. Was darf über die Schwelle treten? Wer? Wann? Wie? Ich finde beleuchtete Kürbisse wunderschön. Geht weg von dem Gedanken, dass es ein amerikanischer Brauch ist. Ist doch egal. Diese wunderbar große Beere (Kürbis) ist eine Licht der Natur. Es muss kein Gesicht geschnitzt werden, schneidet Muster, Symbole oder Runen in die orange Hülle. Es ist das Tun, die Absicht und der Wille mit der wir uns ein Licht schnitzen. Und dieses Licht beleuchtet jene Zone unseres Hauses, über die so viel rein und raus gehen darf. Und ab und zu raucht mir auch der Kopf. Nicht meiner - der Kürbiskopf - denn dann stelle ich Räucherwerk in die hohle Öffnung. Und das sieht besonders lustig aus - und da verzieht sich alles, was ich nicht über die Schwelle lassen will.

Zu Samhain sind die Nebel dünn, die Schwelle zwischen dieser und der anderen Welt kann leicht übertreten, bezwungen werden. Die Zaunreiterinnen, Hagazussas, gehen im Hollerbusch aus und ein. Hin und her. Der Holunder ist ebenso ein Pflanze dieser Tage. Das Tor zur Anderswelt,zu den Ahnen, die Schwelle.

Zeit ... was ist Zeit? Tod ... was ist Tod? Leben ... was ist Leben?

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Der Ahnenaltar - Die Kerzen in den Farben der Göttin. Weiß - Rot - Schwarz

Das Geweih für die Sonne.

Die Stengel der Angelika für den Schutz der Familien.

Die Girlande aus dem Flachshaar steht als Symbol für den Bart der Großväter und Väter - Der Bart der Weisheit

Die Lampionfrüchte leuchten als Symbol für den schützenden, nährenden und Frucht hervorbringenden Mutterschoß von Großmüttern und Müttern

In den Lampions sind kleine Früchte mit vielen Samen - Die Kinderseelen.

Ein Mondfest wird gefeiert.



Lied:

A jeder kimmt, a jeder geht...



https://www.youtube.com/watch?v=ABUDjsf9YhY

Hier kannst Du das Lied hören... übers gehn in andere Welten...

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In Stein werden Namen und Erinnerungen gemeisselt. Wir wollen unsere Ahnen nicht vergessen, sie würdigen, ehren und sie um Unterstützung bitten.

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Die Allerseelenwoche, der Hekatetrunk und Erzengel Michael

Wir gleiten nun ganz sanft in die dunkle Zeit hinein. Die Tage sind sichtbar kürzer, das Wetter hat am Wochenende auf Kuschelmodus umgestellt, und Allerheiligen udn Allerseelen steht vor der Tür. Manchmal bekommt sogar schon so eine Art Weihanchtsgefühl... so ganz fein und klein zwischendurch blitzt es hervor. Für das Wohlbefinden ist es nun sehr wichtig evt. sogar zu fasten. Mach doch bewusst diese nächsten Tage, es ist ja auch abnehmender Mond weniger. Iss weniger, beginn wieder zu schreiben, anstatt am Abend vor dem Fernseher oder Tablett zu hocken... pflege den Körper mit Wickeln und Kräuterbädern und räuchere auch wieder. Steig aus aus dem Trubelrad. Komm zu dir. Betrachte die Kräuterschätze und überlege welche Tees du kreiern könntest, mach Teezeremonien. Und setz dich zusammen mit Deinen Lieben udn erzählt Euch Geschichten. Vor allem Geschichten von den Seelen, die nicht mehr unter Euch sind. Erzählt von Oma und Opa,... was sie nicht für lustige Eigenschaften hatten... in jeder Familie gibts Geschichten. Das ist Ahnenpflege. Lebendige Ahnenpflege. Erzählt Euren Kindern von Euren Großeltern, die sie wahrscheinlich ja nicht mehr kannten. Lasst die Ahnenlinien aufleben und gebt allen einen Platz. Ja, gebt ihnen einen Platz im Stammbaum, im Familienbaum. Das wäre doch eine wunderbare Arbeit für die nächsten Tage. Vielleicht zeichnet ihr sogar einen Stammbaum. Und entdeckt dabei verborgene Geschichten.

Die Ahnenzeit ist etwas sehr Heiliges.

Heute, Montag kannst du ja abends beginnen, mit einer Räucherung. Hole wieder Weihrauch und Myrrhe hervor. Wacholder und Eibe. Angelika und Rosen. Ja, streut Euren Ahnen Rosen auf den Weg. Warum nicht? Warum nicht einfach mal Blumen auf den Weg streuen, für die, die die Wege vor uns gegangen sind. Samhain, Allerheiligen, Allerseelen ist ein großer Wandlungsraum. Transformation wird es heute genannt. Der Skorpion gibt seine Kraft für die Wandlung dazu. Und vieles kann bei ganz bewussten Tun und Sein sich wandeln.

Deshalb ist es auch sehr wichtig, und war es immer sehr wichtig für die weisen Frauen, sich täglich zu sammeln vor diesen Festen. In sich gehen, mit Meditation, Räucherung, Fasten, Reinigen und dem Gebet.

Der Kreis schließt sich. Auch Ahnenkränze aus dem was der Garten uns schenkt, sind wunderbares Handwerk um beim Tun in die Geschichten einzutauchen. Ebenso kannst du ans Wasser gehen udn Lichter für Verstorbene auf das Wasser setzen und ihnen nachsehen... wie sie davontreiben...

Lass Los und beginne neue. Forme (Transformation) Dich neu! Erfinde Dich neu! Die Botschaft dieser Zeit ist unübersehbar. Den Mut dazu bekommst Du von überall. Du musst nur aufmachen. Erzengel Michael, der Engel mit dem Lichtschwert ist der Helfer in dieser Zeit. Seit 29. September, Michaelitag, ist seine Schwingung wieder äußerst präsent. Er ist der Engel des Mutes und hilft beim Durchtauchen solcher Zyklen. Von den Göttinnen stehen uns nun Hekate, Kali, Lilith, Inanna, Oya und natürlich in unseren Breiten die Percht bei.

Der Trank der Hekate, auch diesen kannst Du dir einmal in den nächsten Tagen bereiten, wird aus Weidenrinde hergestellt. Weidenrindentee ist bekanntlich ein gutes Grippe udn Schmerzmittel, aber er ist auch der Trank der Hekate- und sie ist eine Hebamme. Sie steht bei, wenn wir an Wegkruezungen stehen oder etwas neu gebären wollen. Und natürlich hilft sie auch bei Geburten. Oh ja.

Trinke einfach einmal ganz bewusst eine Tasse Weidenrindetee. Hole dir die Rinde selbst von einem schönen Weidenbaum, ein gnaz klein wenig genügt, setze ihn in kaltem Wasser an und bringe dies zum Kochen. Sieh diesen Trank als Trank der Reinigung und evt. sogar als Hilfe bei Schmerzen. Geburtswehen sag ich immer.... wenn Menschen an Schwellen stehen und genau wissen was zu tun wäre, es aber einfach nicht sein will. Wenn die Seele einfach nicht frei sein kann.

Nun dazu dienen jetzt diese wunderbaren Tage, diese Woche. Schwinge mit, mit den kosmischen Zyklen und es geht nicht darum, dass da jetzt besonders Hexentrara oder schmanaischer Zirkus bühnenreif gemacht wird. Es geht um Dich MENSCH. Um nichts anderes!

Und ab 11.11. Martinstag beginnt dann die Zeit des Mitgefühls. Die Laternen leuchten und man hört aus allen Ecken und Enden: Licht im Himmel, Licht in mir, Licht durch mich auf Erden hier...



Schlußstück

Der Tod ist groß.
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns
mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.
Rainer Maria Rilke

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Allerheiligen Allerseelen 2019

Ahnenzopf – Seelenzopf – Heiligenwecken

Im Flachgau ist es Brauch am Allerheiligentag, 1. November, seinen Patenkindern den „Heiligenwecken“ zu schenken. Heute wird er einfach geschenkt, viel Geschäft gemacht und oft kann man vor lauter vieler Wecken, gar nicht alles verspeisen. Lassen wir doch wieder die versteckte Magie, „The hidden magic“ in dieses kreative Tun einfließen und verbinden und so intensiver mit unseren Ahnen und backen einen magischen Seelenzopf. Aus dem Germteig forme nun bewusst drei Teigschlangen. Eine steht für die Vergangenheit (Urd), für unsere Ahnen, Mütter, Väter, Großmütter, Großväter,… für alle die wir kennen, kannten und nicht kannten. Diese Vergangenheit wird auch mit einer der drei Nornen/Schicksalgöttinnen/Heilsrätinnen/Schenkerinnen verbunden. Die Schicksalgöttin Urd steht mit dem bereits Gewordenen, dem Vergangenen in Verbindung. Sie hütet diese Ebene. Eine Norne, ein Teigstrietzel steht für die Gegenwart. Hier bringen wir die ganze Liebe im Kneten und Wirken des Teigs für die hinein, mit denen wir leben. Unsere Familie, unser Kinder, Partner. Die Hütende Norne des Seienden heißt Werdandi. Und dann steht der dritte Strietzel symbolisch für die Zukunft. Wer ist nach uns, wer denkt an uns, wer fragt uns um Rat in der Zukunft? Hierfür steht die Norne Skuld. Die Hüterin des Werdendwollenden. Das sind die drei weisen Weiber, welche den Lebensfaden spinnen, den Lebensstoff weben und den Lebensfaden auch wieder durchtrennen. Sie kommen aus der nordischen Mythologie. Unverkennbar haben wir hier wieder die Trinität, ebenso wie bei Michael, Martin und dem Hl. Nikolaus, oder bei den Hl Drei Madeln. „Margaretha mit dem Wurm, Barbara mit dem Turm, Katharina mit dem Radl, das sind die drei heiligen Madl.“ Das ewige Spiel mit den drei Farben Weiß, Rot und Schwarz, mit den drei Zuständen von Ursprung, Zustand und Aussichten. Wir finden in jedem Glaubensrichtung, Gesinnung dieselben Aspekte. Und natürlich finden wir auch im Märchen Dornröschen all diese Symbole wieder. Vom Spinnrad, die weise Alte 13. Fee, der Schlaf, das Erwachen, die Spindel, das Blut,… Der Lebensweg einer Prinzessin als Lebensweg einer Frau. Und so verflechten wir in den Seelenzöpfen all diese Aspekte des Lebens. Kochen ist Magie. Und Magie ist sehr stark mit Kreativität verbunden. Die wirkende Kraft in der Küche ist nicht zu unterschätzen. Kreativität öffnet ein Tor zu unserem innersten, wahren Kern. Durch Kreativität erfährt der Mensch wer er ist. Uns so bäckt man sich durch die Jahreszeiten- und Feste. Ostern den Osterstrietzel, Sommersonnenwende die Sonnwendküchle, das Michaelibrot, den „Heiligenwecken und schon bald die Weihnachtskekse in Form von Sonne, Mond und Sterne.

Ingredienzien für den Seelenzopf:

200 g Dinkelvollkornmehl

125 ml Milch

50 g Rosinen

20 g Hefe

1 TL Zucker, 1 TL Salz

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Es zogen früher noch die armen Seelenzüge durch die Dörfer und bettelten um den Heiligenwecken. Lange war dies im Mühlviertel der Brauch. Dabei hörte man folgendes Sprücherl:

„Bitt gar scheu um an Heiligenwecken,

aber an weißen,

an schwarzen kann i net dabeißen,

aber an langen,

an kurzen kann ich net dalangen!

(Aus dem Mühlviertel)

Da gab es auf den Höfen die Bettelfenster, an denen erwartete man die Seelenzüge und an manchen Höfen wurden 400 bis 500 längliche „Seelbrote“ verteilt. Man war der Meinung, dass ein jedes „Vergeltsgott“ eines Armen eine Seele aus dem Fegefeuer befreite. Auch glaubte man, je mehr Seelbrote man verteilte, desto höher war die Fruchtbarkeit der Äcker im darauffolgenden Jahr. Die Brote die am Allerheiligen tag, 1. November, verteilt wurden, hießen Allerheiligenwecken, die an Allerseelen, hießen Seelbrot oder Seelwecken. Die Seelenwecken waren eher aus Schwarzbrot, schwarzen Roggenmehl, die Heiligenwecken aus weißem Mehl und sogar von weißem Zuckerguss geziert. Überall war es auch der Brauch bis zum 14. Lebensjahr von der Godn einen Heiligenwecken zu bekommen. Das hat sich bis heute in unserer Gegend erhalten. In manchen Gegenden wurden sehr kunstvoll gebackene Heiligenwecken sogar Himmelsleiter genannt.

Lebendiges Brauchtum im Jahreskreis zu Allerseelen

Leider ist dieses lebendige Brauchtum etwas eingeschlafen, aber trotzdem will ich davon erzählen. Gefunden bei Ernst Burgstaller, einem Volkskundeforscher: „Die ersten „Rauhschnidnbettler“ und „Glöckler“, die am hellen Tag und völlig überraschend mit verstellter Stimme vor den Fenstern der Bauen nach den lang entbehrten Zwetschkenpofösen und Küachln rufen, indes gerade die „Kirchweihgäste“ sich mit ihrer Freundschaft zu dem Mahle setzen, und die Opfer an die Armen beim kirchlichen Erntedankfeste haben uns bereits die Nähe des großen Totenfestes angekündigt, das die Kirche seit vielen Hunderten von Jahren am Allerseelentage 2. November feiert. Nach weit verbreitetem Glauben steht in dieser Zeit den Abgeschiedenen die „Erde offen“, kehren ihre Seelen aus dem trüben Zwischenreich des Fegefeuers zurück in die Behaglichkeit ihrer einstigen Gehöfte oder sitzen sie auf dem Grabhügel, während die Prozession der Betenden an ihnen vorüber durch den Friedhof schreitet. In reichem Schmuck von Kränzen prangen heute überall die Gräber und auch die ärmsten und verlassensten ziert wenigstens ein Blumensträußchen oder ein kleines Ornament, das mit Vogel- und Schneebeeren in Weiß und Rot in seine schwarze Erde gedrückt ist. Und jedes trägt auch sein eigenes Licht, in dem gewissermaßen das schwache Lebenslicht des längst verblichenen zum Zeichen seines ewigen, unvergänglichen Weiterlebens mitten in unsere Gegenwart leuchtet…..“

Nun meine Lieben... erzählt Euch in diesen Tagen die Gescheichten Eurer lieben Verblichenen, welche schon in den Sternen tanzen. Lasst sie weiterleben in Geschichten. Eine Geschichte besitzt immer eine große alchemistische Kraft. Ein alter Spruch sagt:

Gib der Geschichte Stimme,

gib der Geschichte Herz,

gib der Geschichte Knochen,

damit die Geschichte dich erzählt.

Das Erzählen von Geschichten lässt wieder Erinnerungen hochkommen und das ist oft sehr heilsam.

ich wünsche Euch einen wunderbaren letzten Oktobertag, ein gelungenes Samhainfest - sei es im Kreise vieler oder auch alleine, besinnliche Allerheiligen und stimmige Allerseelentage. Möge nun zu dieser ganz besonderen Zeit, in dem vieles zu Ende geht auch wirklich so manches erlöst werden. "

Bevor du jemanden lieben kannst,

musst Du frei sein, ihn loszulassen.

Bevor jemand dir "ja" sagen kann,

musst du bereit sein, "nein" zu hören.

Bevor Du das Lied der Liebe singen kannst,

musst Du die Tränen fallen lassen.

(altes Lied)

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