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Eigentlich muss ich ja Urgroßmutter, Großmutter, Mutter und Tochter schreiben. Und dann zählen noch die sehr kreative und immer ruhe bewahrende Schwiegermutter und sämtliche Schwägerinnen zu diesem echt lustigen Weiberhaufen in unserer Familie. Und jede ist für sich ist ein Unikat. Da bin ich nun schon gesegnet.

Die tiefste Beziehung habe ich aber sicherlich zu meiner Tochter. Wir unternehmen immer wieder Reisen, Ausflüge und besuchen wunderbare Konzerte. Mit ihr feierte ich sogar das rote Fest. Als Initiation zur Frau. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich erst so richtig um die Aufgabe, die mir als Mutter zuteil wird. Wir kochten ein rotes Mahl, wir deckten den Tisch rot, ich schenkte ihr das rote Buch der Frau, rotes Johannisöl, wir lasen Frauenweisheiten, ich malte ihre ein rotes Bild, wir kleideten uns rot, wir tanzten und glitten hinein in die wunderbare Weiblichkeit. Es war damals vor vielen Jahren ein Anfang eines Weges, der immer schöner und schöner wird. Aus unseren Spaziergängen werden manchmal Reisen und immer wieder verbindet uns die Musik.

Jedes Jahr zum Geburtstag lese ich ihr folgendes Gedicht vor, und ich glaube ich habe es so oft vorgelesen, dass es sich nun bewahrheitet hat. Sie pflückt inzwischen wirklich wilde Rosen, Blaubeeren,....



Mein kleines Mädchenkind kam auf die Welt,
um wilde Rosen zu pflücken.
Kam auf die Welt, um mit seinen kleinen Fingern
Den wilden Reis von den Rispen zu schütteln.
Um den Saft junger Schierlingstannen zu sammeln im Frühling.
Dieses Mädchenkind kam auf die Welt,
um Erdbeeren zu sammeln, Körbchen mit Blaubeeren, Holunderbeeren
und Büffelbeeren zu füllen.
Mein kleines Mädchenkind kam auf die Welt, um wilde Rosen zu pflücken.

Großmütter, Mütter und Töchter
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